sehnsucht



Der Tag, vor dem wir uns fürchten, eilt auf uns zu.
Der Tag, nach dem wir uns sehnen, kriecht heran.
(Aus Schweden)


Sogar Schnelligkeit ist bei Sehnsucht die reinste Verzögerung.
Etiam celeritas in desiderio mora est.
(Publius Syrus)


Der leere Wunsch, die Zeit zwischen dem Begehren und dem Erwerben des Begehrten vernichten zu können, ist Sehnsucht.
(Immanuel Kant)


Ich bin bei dir, du seist auch noch so ferne, du bist mir nah!
Die Sonne sinkt, bald leuchten mir die Sterne. Oh, wärst du da!
(Johann Wolfgang von Goethe)



Jeder Tag ohne dich ist für mich verloren -
dich zu träumen nur ein schwacher Trost.
(© Elmar Kupke)


Einander verbundene Seelen sehnen sich nicht nur nach Umarmung,
sondern auch danach, so zu sein wie die andere?
(Sir Thomas Browne)


Quälende Sehnsucht kündet die Geburtsstunde der Liebe an.
(© peter e. schumacher)


Der Liebe Preis ist die Sehnsucht.
(© peter e. schumacher)


Alles, was ich je wollte, war, dein Freund zu sein.
Alles, was ich mir je hätte erträumen können,
ist, dein Geliebter zu sein.



Wonach das Herz verlangt, gesteht der Mund nicht ein,
jedoch der Liebende errät's auch aus dem Nein.
(Jean Baptiste Molière)


Die Schritte des Ersehnten
- wie fern sie sind auf den gefallenen Blättern.
(Yosa Buson)


Es ist alles schön, wonach man sich sehnt.
(Aus Frankreich)


Die verbotene Frucht zu brechen,
fühlen wir der Sehnsucht Schmerz.
(Novalis)


Hände weg von Dingen, nach denen du dich sehnst.
(© Pavel Kosorin)


Sehnsucht, ich schulde dir Erfüllung!
(© peter e. schumacher)


Die erste Wiedererblickung lang ersehnter Menschen
gibt diesen etwas von der Idealität der Vorstellung.
(Jean Paul)


"Denn der Mensch liebt und ehrt den Menschen,
so lange er ihn nicht zu beurteilen vermag,
und die Sehnsucht ist ein Erzeugnis mangelhafter Erkenntnis."
(Thomas Mann, Der Tod in Venedig)


Wir wollen uns nie so ganz zu besitzen glauben,
dass wir uns nicht noch nach einander sehnen müßten.
(Christian Morgenstern)


Denn die Sehnsucht ist dem Menschen oft lieber als die Erfüllung!
(Julius Langbehn)


Sehnsucht macht die Dinge und die Menschen unwirklich.
Darum ist alles Erreichte so anders als das Ersehnte.
Nicht schlechter oder besser, aber anders.
(Arthur Schnitzler)


Die Sehnsucht ist es, die uns're Seele nährt und nicht die Erfüllung.
Und der Sinn uns'res Lebens ist der Weg und nicht das Ziel.
Denn jede Antwort ist trügerisch, jede Erfüllung zerfließt uns unter den Händen, und das Ziel ist keines mehr, sobald es erreicht wurde.
(Julius Langbehn)


Nur was wir ersehnen, ist unser Eigentum.
Was wir besitzen, haben wir schon verloren.
(Adolf von Harnack)


Die Sehnsucht lässt alle Dinge blühen,
der Besitz zieht alle Dinge in den Staub.
(Marcel Proust)


Viele Berge der Sehnsucht werden höher,
je näher du ihren Gipfeln kommst, die du nie erreichen wirst;
könntest du sie erklimmen,
fändest du nur gähnenden Abgrund um dich
(© Dr. phil. Gerald Dunkl)


Wenn du das Tor zur Erfüllung durchschreitest
stirbt die Sehnsucht
(© Karl Miziolek)


Die Sehnsucht wird durch die Begegnung und die Schau gestillt,
aber das Verlangen hört durch die Begegnung nicht auf.
(Weisheit der Sufi)


Sich nach etwas sehnen, heißt auch,
einen schweren Weg bis zum Ende gehen.
(© Frank Dommenz)


Wär' es möglich, den Geliebten zu erreichen durch den Tod,
Tausend Tode wollt' ich sterben, enden meiner Sehnsucht Not.
(Manyôshû)


Die Sehnsucht nach dem, was es nicht mehr gibt,
ist die qualvollste aller Sehnsüchte.
(Dr. Michael Kloska)


Kein Sehnen bleibt unerfüllt.
(Khalil Gibran)


Zu späte Erfüllung einer Sehnsucht labt nicht mehr!
Die lechzende Seele zehrt sie auf wie glühendes Eisen einen Wassertropfen.
(Marie von Ebner-Eschenbach)


Verlangen ist das halbe Leben;
Gleichgültigkeit der halbe Tod.
(Khalil Gibran)



Unsere Sehnsucht wird immer größer,
je weniger wir sie befriedigen können.
(Niccoló Machiavelli)


Unerfüllte Sehnsüchte sind wie ein Giftstachel in der Seele.
Durch die Schmerzen des Stachels fühlt man, dass man noch lebt,
doch das Gift färbt dabei Stück für Stück die Seele schwarz.
(© Martina Matzka)


Unbefriedigte Liebe wächst,
wenn Liebende einander fern sein müssen,
und keine Philosophie hilft dagegen.
(Voltaire)


Vernunft ist die Hölle der Sehnsucht...
(© André Gest)


Die Neigungen des Herzens sind geteilt wie die Äste einer Zeder.
Verliert der Baum einen starken Ast, so wird er leiden, aber er stirbt nicht.
Er wird all seine Lebenskraft in den nächsten Ast fließen lassen,
auf dass dieser wachse und die Lücke ausfülle.
(Khalil Gibran)


Wir sehnen uns bisweilen nach Menschen, die es gar nicht gibt.
(© peter e. schumacher)


Mit Erinnerungen lässt es sich leichter leben als mit unerfüllten Sehnsüchten.


I'm missing you far better than I ever loved you.



Es ist doch eigentlich der Hauptinhalt im Leben:
Sehnsucht und wieder Sehnsucht.
(Franziska Gräfin zu Reventlow)


Sehnsucht ist etwas, deren Gegenwart,
aber auch deren Fehlen uns nicht glücklich macht.
(© Damaris Wieser)


Nicht die sind zu bedauern, deren Sehnsüchte nicht in Erfüllung gehen,
sondern diejenigen, die keine mehr haben.
(Marie Freifrau von Ebner-Eschenbach)


Sehnsucht? bittersüßes Schwert der Ungewissheit.
(© Damaris Wieser)


Unsere Sehnsüchte sind unsere Möglichkeiten.
(Robert Browning)


Unser Wille ist nur der Wind, der uns drängt und dreht;
weil wir selber die Sehnsucht sind, die in Blüten steht.
(Rainer Maria Rilke)


Es ist ein wundersam Ding um des Menschen Seele
und des Menschen Herz kann sehr oft am glücklichsten sein,
wenn es sich so recht sehnt.
(Wilhelm Raabe)


Glücklich, wer noch mit dem Aug' der Sehnsucht sieht!
(Robert Hamerling)


Ich werde immer mindestens eine Sehnsucht mehr in mir haben
als das Leben mir erfüllt.


Die größte Entfernung ist die, welche zwei Herzen voneinander trennt.
(Aus Arabien)


Ohne die Ferne wäre die Sehnsucht nicht.
(© Dr. Carl Peter Fröhling)


Wenn du die Stadt deiner Kindheit besuchst,
merkst du bald, dass es nicht die Stadt war,
nach der du dich gesehnt hast, sondern deine Kindheit.


Man kann beobachten,
dass eines jeden Menschen Sehnsucht nach derjenigen Gegend reist,
in welcher er das meiste und kräftigste Licht
und die sattesten Farben wahrgenommen hat.
(Carl Spitteler)


Wir sind wie Zugvögel, die an einem fremden Ort geboren,
doch eine geheimnisvolle Unruhe empfinden,
eine Sehnsucht nach der frühlingshaften Heimat,
die sie nie gesehen haben.

(Ernesto Cardenal)


Am Meer verspüre ich Sehnsucht nach dem Ufer, das ich nicht sehe.
(Otto Baumgartner)


In Kyoto bin ich,
doch beim Schrei des Kuckucks,
sehn ich mich nach Kyoto

(Bashô)


Wovor du wegläufst, und wonach du dich sehnst, beides ist in dir.
(Antonio de Mello)


In der Ferne? Ein Regenbogen. Der Weg ins Glück.
Am Ende des Regenbogens? Freiheit von Bosheit, Prügel, Hass, Armut
(KleinerFalke)





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